Lastenradmodelle

Typologie der gewerblichen Lastenfahrräder

Es gibt Lastenfahrräder in allen Formen und Farben. Lastenfahrräder lassen sich  so nahezu maßgeschneidert für die unterschiedlichsten betrieblichen Anforderungen auswählen. Diese individuelle Konfigurierbarkeit und die großen Auswahlmöglichkeiten, sind daher ein großer Vorteil für die gewerbliche Nutzung.
Grundsätzlich lassen die Lastenfahrräder sich in zwei Grundtypen unterteilen: Modelle mit zwei Rädern und solche mit drei Rädern. Bei der Variante mit drei Rädern, liegen die Lasten vorne oder hinten. Die Räder befinden sich dann außerhalb der Lastenbox. Die Verteilung der Last auf zwei Räder sorgt für eine zusätzliche Stabilität. Lastenräder mit zwei Rädern lassen sich schneller fahren und sind wendiger. Dafür ist es im Stand und bei langsamer Fahrt schwerer, die Last auszugleichen. Je schwerer die Ladung, desto größer ist die Herausforderung. Daher fühlen sich Anfänger auf Lastenfahrrädern mit drei Rädern meist sicherer. Diese sind zwar schwerfälliger, benötigen mehr Stellfläche und manche Durchgänge sind für sie zu schmal – dafür bleiben diese Modelle von selbst im Gleichgewicht.

Grundsätzlich gibt es fünf Kategorien von Lastenfahrrädern: 

Typ
Beschreibung
Bakery Bike (“Bäckerrad”)
Die Grundform dieses Rades stammt noch aus der Zeit, als Bäcker Brot und Backwaren in einem großen Korb vor dem Lenker ausgeliefert haben. Das moderne Bäckerrad verfügt über eine etwa lenkerbreite Transportauflage über dem Vorderrad, das dafür meist kleiner dimensioniert ist als das Hinterrad. Lastenfahrräder in dieser Bauform sind wendig und leicht zu fahren. Dazu ist es einfach möglich, diese Modelle bei einem Nichtgebrauch in den Keller zu transportieren oder platzsparend unterzustellen. Das klassische Bäckerrad ist einspurig und zweirädrig.  
Long-John
Dieses Lastenfahrrad ist zweirädrig und die etwa lenkerbreite Transportbox liegt vor dem Lenker. Das Vorderrad liegt weit nach vorne gezogen vor der Box. Diese Lastenfahrräder fahren sich mit etwas Übung fast wie ein normales Fahrrad. Sie sind schnell und wendig und passen durch alle Engstellen, die auch mit normalen Fahrrädern befahren werden können. Der Platz in der Transportbox ist begrenzt. Diese Modelle sind ideal für Kurierfahrten und Pizza-Dienste.
Longtail 
(“Verlängertes Heck”) 
Diese Lastenfahrräder entsprechen dem Long John, nur liegt die Ladefläche hinter dem Sattel. In die offene Box passen Werkzeuge, Wasserkisten, oder ähnliches. Ursprünglich wurden diese Lastenräder für den Transport von Erwachsenen entwickelt, das ist in Deutschland aber nicht gestattet. Das Fahrverhalten entspricht fast dem eines normalen Fahrrads, nur in Kurven sind die Modelle etwas träge und ziehen leicht nach.
Christiania-Bike (“Trikes”) 
Hier handelt es sich um ein Dreirad mit einer großen, nach oben offenen Transportkiste auf der verbreiterten und zweirädrig gestalteten Vorderachse. Diese Lastenfahrräder sind besonders in den Niederlanden und im skandinavischen Raum beliebt. Hier finden wahlweise kleinere Möbelstücke, schwere Werkzeuge oder ähnliches Platz. Allerdings muss das Dreirad mit Bedacht gefahren werden – Kurven lassen sich nur langsam bewältigen. Dazu ist die Ladefläche so breit, dass manche Poller zum unpassierbaren Hindernis werden. Auch der Bedarf an Stellplatz ist nicht zu unterschätzen. Eine Variante des Christiania-Bikes hat die Transportbox auf zweirädrigen Achsen hinter dem Sattel, was an eine Rikscha erinnert. Hier ist achtsames Fahren gefragt, um sich nicht zu eng für das breite Hinterteil in die Kurven zu legen.
Schwertransporter
Bei dem Schwertransporter unter den Lastenfahrrädern handelt es sich um ein Dreirad. Das Lastenfahrrad transportiert verfügt über eine Lastenfläche auf der hinteren zweiräderigen Achse. Durch die hohe Zuladungsmöglichkeit und große Transportvolumina eignet sich das Lastenfahrrad hervorragend für den gewerblichen Einsatz.